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Aber Herr Christian,
muss doch niemand erfahren, dass ich neuerdings mein leeres Portemonnaie und meinem dicken Leib mit diesem neuen Job beizukommen versuche.
 
von mops, 23:47, 25.08.2002
 
 
Oha
und schon bin ich schuld, dass sch�ne Frauen keinen anderen Ausweg mehr wissen und sich der freien Natur ausliefern? Haben Sie vergessen, verehrteste Frau Thekenschlampe, dass ich auch bei Ihnen null Chance hatte? Das war �brigens schon immer so. Als ich mich hemmungslos in Alan Bangs verliebt hatte, stand seine Freundin Elisabeth als Bewacherin daneben. Als ich einen wundersch�nen Gitarristen an mein Hemd lie�, verlor ich hernach gegen die Musik. Und als der beste Liebhaber aller Zeiten mein Heim aufgesucht hatte, wollte seine Frau sich gleich umbringen und der Liebhaber hat sie vom Fensterbrett gezogen, obwohl sie nicht ein einziges Mon Cherie gegessen hatte. Ich bin schuld. Komm ich jetz ins Fernsehen?

Herr Nahahatuhurgem�h��, ich habe Ihnen grad eben geschrieben.
 
von mops, 23:44, 25.08.2002
 
 
TV-Zuschauer f�r Gerhard Schr�der
Das Fernsehvolk (wenn man so will die Amateure) lagen damit in ihrer Einsch�tzung des Kanzlerduells anders als die alten Politprofis Nowottny und Aust auf RTL. Erinnert mich doch irgendwie an St�cke 2002 in M�lheim, wo die Publikumsjury "Hund, Frau, Mann" ziemlich weit oben ansiedelte.
Habe 11 Schachpartien in Rinteln gespielt dieses Wochenende, jetzt erstmal platt.
Frau Mops, kellnern Sie heimlich in der Herforder Pilsbar am Rathausplatz?
 
von Christian, 23:34, 25.08.2002
 
 
unglaublich,
das ist sogar sinnentstellend, was die Synchronisation sich da erlaubt hat
 
von naturgem��, 23:08, 25.08.2002
 
 
AMERICAN PSYCHO
habe ich mir sicherheitshalber nicht angesehen, von der Angst getrieben, da� ein bl�der Film die Erinnerung an ein gutes Buch komplett versaut.

Aber, liebe Frau Mops, About a Boy k�nnen Sie unbesorgt und trotz oder gerade wegen Hugh Grant anschauen. Der macht sich in der Rolle des sinnentleert vor sich hind�mpelnden Liederrechtserben ganz gut. Toni Collette als suizidgef�hrdete �komutti sowieso.

Bei Suizid f�llt mir ein, da� ich der kleinen Katze von Caspar David Friedrich gute Besserung w�nsche und auch ziemlich sicher bin, da� es sich hier nicht unbedingt um die letzte Freiheit der Entscheidung zwischen dem Leiden und dem Nichts handelte.
Irgendein bl�des Kind wird sie mit Mon Ch�ri gef�ttert haben und dann ist sie halt voll besoffen runter gebrettert vom braven Balkon.
Tiere haben es ja sowieso nicht so mit dem Freitod, wie das politisch korrekter Weise wohl hei�t, au�er den Lemmingen, die das dann auch noch kollektiv veranstalten. Ziemlich interessantes Ph�nomen, wie ich finde.

So, und da das ja nun mit unserer sch�nen Ehe nicht geklappt hat, Frau Mops, (Mist eigentlich, die von mir damals engagierte Band quengelt noch immer wegen Verdienstausfall), werde ich mich jetzt wie jeden Abend meiner Kleidung entledigen um mich im Gr�neburgpark mit sprachlosen Genitalien zu unterhalten.
 
von thekenschlampe, 23:04, 25.08.2002
 
 
mal wieder
unfassbar... True Romance im letzten Jahr in Bremen im `One Dollar - Kino�
in Originalversion gesehen und so gut gefunden, da� ich am n�chsten Tag gleich
nochmal reingegangen bin, l�uft gerade auf Vox, war mir ja schon klar, da� da
Werbezwang herrscht, aber ich dachte, na guck mal trotzdem, allein schon der
Musik wegen, aber die deutsche Synchronisation ist so was von beschissen....

Hallo Frau Mohops, wie war�s bei La Buschheuer ?
 
von naturgem��, 23:04, 25.08.2002
 
 
Zitat zum Sonntag und zum Thema
Der Mensch, welcher nur sich selbst liebt, f�rchtet nichts so sehr, als mit sich allein zu sein.

Blaise Pascal
 
von mops, 22:52, 25.08.2002
 
 
Machen wir doch einen Krimi daraus
Arbeitstitel: Warum wurde Hegel ermordet?

So blutr�nstig hatte ich Marxens Schriften gar nicht in Erinnerung. Eher analytisch. Und an manchen Stellen etwas langwierig.

Aldonza
 
von Aldonza, 22:30, 25.08.2002
 
 
Sprach Platon zu Seneca:
Sag mir: was ist eine gesellschaft?
Und sag mir: machen wir sie, die gesellschaft?
Und sag mir auch: wenn wir sie machen, die gesellschaft, haben wir sie dann nicht auch zu verantworten, in ihrem Zustand, o seneca?

Und, warum ist es doch nicht ganz so, wie Du gerade gedacht hast? Sag, wo ist dein Zweifel? Lass Gr�nde h�ren, mein Philosophenfreud.

Und nun, nachdem es scheint, als h�tten wir alle Fragen gekl�rt, so lass uns von den Sklaven frischen Wein kredenzen und von den T�nzerinnen unsere Sinne bet�ren. Sprach Platon zu Seneca

..................doch pl�tzlich �ffnete sich die T�re, und herein kaum einer mit langem Bart, finstern Blick, noch Blut am Messer. Es war Marx, der gerade eben den guten alten Hegel zur Strecke gebracht hat.

Alles Schein, schrie Marx. Und br�llte: Nun sag mir einer: wie verstehen wir die Gesellschaft ...

Und Marx gab die Frage an Friedrich, der pl�tzlich aus seinem Bild gekrochen war, weiter: "die untergehende Sonne", so hob Friedrich unter dem gestrengen Blick Marxens an, wurde dann aber j�h von Freud, der pl�tzlich aus einem Sofa gekrochen kam, unterbrochen. "Die untergehende Sonne", so Freud mit erigiertem Zeigefinger und Friedrich streng in die Augen blickend, dorthin wo es weh tut, "die untergehende Sonne, von der wir uns schmerzend trennen, so wie damals auch von unserer Mutter, als sie abends aus unserem Zimmer ging und ihr K�rper mit dem Kerzenlicht entschwand, wir im dunklen Bett, allein, von neuen Sonnen tr�umend, sie also, mein Herr Marx und mein Herr Friedrich .........."

Marx zitterte am ganzen K�rper, seine Augen flackerten, kurz: er drehte durch und erstach kurzerhand Freud - Platon und Seneca lagen schon tot in der Ecke, mit herausgerissenen Eingeweiden, schwammen f�rmlich in ihren Blutlachen - und zwar mit dem Messer, an dem noch das Blut Hegels und der beiden anderen, nun schon angetrocknet, klebte. Friedrich blickte �ngstlich zu Marx und sagte: "Du, frag doch mal die Freunde von Frau Berg, vielleicht wissen die weiter." Und Marx nickte, das Nicken eines Wahnsinnigen, der kurz zur Ruhe gekommen ist, steckte sein Messer - vorl�ufig - wieder weg und rief bei Frau Bergs Freunden an. Und dann wartete er ... und Friedrich hoffte ...
 
von Caspar David Friedrich, 19:56, 25.08.2002
 
 
Wer...
ist eigentlich fuur den Zustand der Gesellschaft in der wir leben verantwortlich?
 
von Seneca, 18:11, 25.08.2002
 
Das bin ich. wieso? stimmt was nicht damit-hm? ich find sie wirklich korrekt in ordnung.
Frau Berg
 
 
Na gut ...
das mit der gesellschaftlichen verantwortung ist richtig, zumindest sehe ich es auch so. "Die" gesellschaft kann man nichts verantworten. Sie wird man auch nicht mehr durch ein zauberwort, auch viele, �ndern k�nnen (auch wenn heute abend im duell der politgiganten wieder einmal ein anderer eindruck zu vermitteln gesucht wird).
Klar ist aber auch, dass die gesellschaft gestaltet wird und insgesamt doch recht ungekl�rt ist, welche gesellschaftlichen gestaltungsm�glichkeiten es gibt. Frau berg hat in ihremm sonntagsbrief ja auch die frage aufgeworfen, ob man die vielen milliarden nicht umlenken kann, also mit politischen mittel die gesellschaftlichen bedingungen zu gestalten, also hochwassersch�den beheben oder schulkassen verkleinern kann (Und wenn wir gerade bei der erziehung sind: hier ist doch nun wirklich nicht zu �bersehen, dass die jungen menschen kaum auf die risiken vorbereiten, die einmal in ihr leben einbrechen werden. Das bisschen "lebenskunde", oftmals �ber den religionsunterreicht vermittelt, ist gewiss zu wenig. Das missverh�ltnis wird erst recht offensichtlich, wenn man das verhaltnis von naturwissenschaften und sozialwissenschaften betrachtet).
soweit zur gesellschaft und der gestaltung gesellschaftlicher bedingungen.

Ein anderer punkt - da stimme ich ihnen zu - ist, dass die individuellen handlungen nicht unbedingt kalkulierbar sind. Das gilt bei suzid, dem ja immer suzidale phantasienn vorausgehen, auch. Aber zu begreifen, dass suzidale phantasien in moderen biographien ein recht normales ph�nomen sind, ist doch entschieden sinnvoller - aus der perspektive der menschen - als das ph�nomen einfach zu ignorieren und dann in ein gewaltiges lamentieren zu verfallen, wenn es wieder einmal geschieht.
Der junge mensch, der j�ngst in ostdeutschland seine lehrer hingerichtet hat, hat sicherlich auch zun�chst �berlegt: soll ich mich gleich umbringen, weil ich in der leistungsgesellschaft versagt habe und mit dieser besch�mung nicht zurecht komme, oder soll ich noch einige von denen mit in den tod nehmen, die an meinem versagen beteiligt waren? Nun, er hat sich f�r die letztere variante entschieden.
Was ist daraufhin in den medien geschehen? Ein grosses diskutieren �ber die "b�sen" medien und ihre wirkungen auf die handlungen junger menschen. Nun, das problem sind weniger die medien, als die gesellschaftlichen bedingungen, die real gewaltt�tig sind und auch so erlebt werden. In den medien kann man dann diese gewalt ausagieren, und zwar "irreal", aber psychisch entlastend. Hier in der medialen welt hat man die dinge noch unter kontrolle, gesellschaftlich erlebt man sich ohnm�chtig.

Das meine ich im grunde, wenn ich davon spreche, auch im kontext der selbstmordproblematik die gesellschaftlichen bedingungen zu thematisieren. Was dann dabei rauskommen wird - das muss sich dann zeigen.

ansonsten konsens, auch mit der feststellung, dass katzen d�mlich sind (es geht ihr �brigens den umst�nden entsprechend)

Friedrich
 
von Caspar David Friedrich, 16:58, 25.08.2002
 
 
Meine Frage ist trotzdem
Was soll damit erreicht werden? Mit einer gesellschaftlichen Diskussion? Die Toten werden nicht lebendig davon. Es wird auch niemanden davon abhalten. Schrieb ich bereits. Die gesellschaftlichen Bedingungen �ndern sich durch Diskussion? Glaubichnicht. Anders ist es nat�rlich bei Vergewaltigung und Abtreibung - denn dadurch l��t sich f�r die Betroffenen etwas �ndern. Aha. Steckt darin Ihr Ansatz: Da� etwas ge�ndert wird, damit niemand auf die Idee kommt, sich umzubringen? Wie soll das gehen?

Sie selbst werden wissen, Selbstm�rder reden h�chst selten �ber ihr Vorhaben oder wenn, dann spielerisch, es relativierend, dann bring ich mich um - ja, auch gut. Im Selbstmord steckt auch immer emotionale Erpressung: Macht ihr mir mein Leben richtig, damit es f�r mich lebenswert ist. Und diese Verantwortung wollen Sie der Gesellschaft aufdr�cken? Und? Wird sie sich darum scheren?

Haben sexuell mi�brauchte Kinder eine Lobby? Eigentlich? Weil, dort k�nnte man beispielsweise ansetzen, um zuk�nftige Suizide zu verhindern. Beispielsweise.

�brigens: Katzen sind manchmal einfach nur d�mlich.

Frau AldonzA
 
von Aldonza, 15:43, 25.08.2002
 
 
Titel Selbstmord individuell und gesellschaftlich
Nun, liebe frau oder herr aldonzo - zun�chst dank f�r ihre poetischen versuch, das drama des leben und sterben wollens zu fassen. bei mir hat sich hier heute dieses drama auch abgespielt, allerdings auf tierischer ebene und insofern doch wieder ganz anders: eine kleine schwarze katze, die unserer nachbarn, fiel aus dem fenster in die tiefe, also vom fensterbrett des 2ten stocks auf den gehsteig. sie hat es �berlebt und ist mit einer kleinen gehirnersch�tterung davon gekommen. nun spiele ich heute ein bisschen den katzendoktor und versuche sie von ihrem postsuidalen trauma zu befreien - gescheiterte selbstmorde m�ssen auch therapeutisch behandelt werden. denn es stellen die anderen nun fragen wie: warum wolltest du deinem katzenleben ein ende bereiten? warum hast du uns, deinen n�chsten und fernsten katzenverwandten, nichts von deinen suizidalen gedanken erz�hlt? wars das katzenfutter, das wissen, dass immer genug dosen mit verschiedenen, mitunter auch in gelee eingelegten fleischsorten im haus sein werden? war es das problem, dass dir die welt pl�tzlich schrecklich eng wurde, man sich in einem zimmer eingeschlossen sah, in der ecke ein sch�biges katzenklo, auf dem man sich tagt�glich von seinem demotiviert in sich hineingeschlugenen katzenfutter trennt (ein trennung ohne schmerzen �brigens, gerade bei katzen). oder war es der wunsch, sich wieder einmal wie eine richtige katze zu erleben, eine, die ihre m�use mit den krallen packt, sie sch�ttelt, tot beisst und, wenn es danach ist, einfach in die ecke wirft, wo sie dann verrotten kann, war es also der mangel an animaler vitalit�t, die in deinem kleinen katzenhirn den gedanken ans schlussmachen hervorriefen? oder war es wieder einmal eines von diesen katzenschweinen, die nur ihr ding irgendwo reinsteckten wollten, zuf�lligerweise in dich, um sich dann um psychosoziale und biologische sp�tsch�den nicht mehr zu k�mmern? der besch�mende gedanke, wieder einmal das richtige im falschen gesucht zu haben? war er es, der dich springen liess?
all das, werde ich, wenn die kleine wieder zu bewusstsein gekommen ist, herauszufinden suchen. ich weiss um die schwierigkeit dieser operation. und ich weiss, dass ich viel falsch machen kann. ich werde mich also ganz anders als hier (wo ich mich suchend auf diese operation vorbereite) verhalten.

ich werde schweigend an ihrem kleinen k�rper sitzen, ihre katzentatzen streicheln, ihr sagen, dass ich gl�cklich bin, dass sie wieder unter uns ist, ihr ein wenig wasser auf die lippen tr�ufeln, wenn es sein muss, ihre lieblingskatzenkekse ein wenig weichkauen und, auf meine fingerspitzen legend, in ihren mund einf�hren und auf alle f�lle vermeiden, sie unter druck, gar moralischen, zu setzen. vorsichtiges herantasten wird also meine erste strategie sein. und die zweite wird dann, eventuell mit einem katzenpsychologen oder vielleicht doch besser: katzenpsychologin, darin bestehen, in die tiefe zu gehen, das drama in seiner entstehung rekonstruieren, vorsichtig allerdings, aber doch mit klarer perspektive: die bedingungen, gerade die gesellschaftlichen, m�ssen klar werden. dass dieser kommunikationsprozess schwierigkeiten bereiten wird, ist klar. nicht nur aufgrund psychischer widerst�nde, sondern auch einfach wegen sprachlicher differenzen. ich muss gestehen: ich bin der katzensprache nicht wirklich m�chtig. ich werde mich deshalb nochmals sammy molchos "k�rpersprache in allen schattierungen", auch katzigen durchlesen, um dann dann das Wedeln des katzenschwanzes, das vibrierende schnurren oder das wackeln der ohren richtig deuten zu k�nnen.

dass es mit unserer hauskatze - ihre "vermieter" meinen, dass sie aus soziophoben gr�nden aus dem fenster gesprungen sei -, sich ein wenig anders als mit menschenkinder verh�lt, ist richtig. aber, lieber herr / frau ALDONZO: dass man selbstmord nicht zum gegenstand gesellschaftlicher kommunikation machen und politisieren soll, leuchtet mir nicht ein. vor allem nicht das argument, dass "die gesellschaftliche auseinandersetzung deshalb keinen sinn hat, weil die verurteiler von ihren strengen urteilen nicht abr�cken werden." dass die "strengen urteile" der bundesdeutschen: �ber abtreibung, �ber ausl�nder, vergewaltigte frauen, die "selber schuld sind" ... warum tragen sie, so der deutsche michel, auch kurze r�cke und legen sich mit dem doch m�nner verst�ndlicherweise provozierenden buch "herrengeschichten" in einen feuchte stadtparkwiese, das ist doch klar, dass den m�nnern da die hosenl�den aufspringen m�ssen und sich ihr zun�chst m�tterlich beh�teter schniepel in ein bestrafendes erektil verwandeln muss - dass also diese "strengen urteile" nicht oder nur schwer zu ver�ndern sind, mag sein. aber der sinn gesellschaftlicher kommunikation ist ja gerade der, von diesen zu anderen, differenzierenderen urteilen zu kommen. deshalb halte von einer individualisierung der selbstmordproblematik �berhaupt nichts. richtig, man t�tet letztlich individuell, auch sich selber, aber die individuellen handlungen, wie man sie dann auch immer erkl�ren mag, sind gesellschaftlich eingebunden.

und noch etwas gilt es zu bedenken: selbstmord in der modernen gesellschaft ist ein selbstmord ohne - zumeist - religi�sen hintergrund. das war in der vergangenheit anders. in religi�sen prozessionen, wie sie vor weniger generationen noch im iran statt gefunden haben, ist es h�ufig vorgenommen, dass sich die m�nner im zustand religi�ser ekstase die sch�del gespaltet haben. bekannt ist auch, dass man(n), um gott und vaterland zu retten, in den krieg gezogen ist und sich hat erschiessen lassen. oder eben einmal in das world trade center hineingerast ist, um die allmacht allahs gegen�ber einem globalen kapitalismus und seinen kulturellen folgen zu demonstrieren. ein selbstmord in einem religi�sen kontext ist immer ein sinnvoller, zumindest als sinnvoll begr�ndbar. wenn es mit der religion vor�ber ist, und das ist es weitgehend in der gesellscahft, in der wir leben, der fall, dann wird selbstmord unsinniger denn je. umso wichtig wird das leben, auch die bedingungen, unter denen wir leben. die aber sind gesellschaftlich, die gesellschaft wiederum wird politisch gestaltet. deshalb: selbstmord muss diskutiert und politisiert werden, n�mlich als ein drama der modernen geselllschaft.

so, leider ist es nun doch - auch wegen meiner nachbarskatze, um die ich mich nun k�mmern werde - l�nger geworden. einen sch�nen tag noch, ihr fernen nahen
 
 
 
Wozu sollte eine Lobby f�r Selbstm�rder gut sein?
Aus Ihren Worten entnehme ich, Herr Friedrich, ja doch den Gedanken des besseren Menschen. Und an dem Punkt gerate ich in tiefe Zweifel, denn leider ist es so, da� es weder gute noch schlechte noch b�se noch bessere Menschen gibt, es sind nun mal alle gleich. Anders - das ja, unterschiedliche Facetten unterschiedlich ausgepr�gt, und doch ist auch jeder ein bi�chen d�mmlich, ein bi�chen kleinkariert, ein bi�chen aggressiv, ungerecht, situativ voll egozentrisch - wer das in sich nicht erkannt hat, macht sich was vor. Gibt es aber viele.

Selbstmord ist auch immer Flucht. Nein, ich gehe jetzt nicht auf die Schiene: alles feige Schweine. Sondern dahin, da� es schon schwer ist, inmitten zusammenr�ckender W�nde mehr als das eine Fenster auszumachen, dessen Kante man nur einmal betritt, zum letzten Mal. Es erfordert auch Kreativit�t, einen anderen Weg zu finden als nur den einen. Und auch ein Hinsehen, welche der W�nde real n�her r�ckt und welche sich nur in der Phantasie bewegt. Sicherlich sind es oft die Sensiblen, die Phantasievollen, die die Realit�t nicht aushalten. Aber letztendlich nehmen sie nur sich selbst etwas weg, nicht den anderen.

Es ist ein komplexes Thema. Ich verstehe Menschen, die sich f�r diese Endg�ltigkeit entscheiden. Aber ich werde mir auch immer die Finger fusslig schreiben und den Mund trocken reden, wenn sich jemand in solcher Situation an mich wendet. Denn eigentlich ist es doch immer zu schade, wenn ein Mensch geht. Dies jedoch gesellschaftlich zu diskutieren, darin sehe ich keinen Grund, ganz im Gegenteil. Die Verurteiler werden von ihrem strengen Urteil nicht abr�cken und die, die es wollen, sich nicht abhalten lassen. Suizid ist immer sehr individuell bedingt und mal ehrlich - dies in der �ffentlichkeit auseinandernehmen zu lassen, wem w�re damit gedient?

Aldonza

--- zwecks Erbauung und weil zum Thema auch passend; irgendwie:

Leben? Leben.

Zerknittert, zerkn�llt
wie Zeitungspapier,
tausendmal und wieder
gegl�ttet,
eine Sammlung von Falten -
das Leben.

Zerfetzt, zerzaust, zerrissen, zerrupft
alte St�cke
zusammengehalten
durch andere -
Leben.

Nur Fragen, nie Antworten,
Irren durch Flure,
Fassen an Klinken,
verschlossen,
T�ren und -
Leben.

Verbla�t die Bl�ten,
der Apfel dort oben,
zu hoch,
ein Sprung,
vorbei,
ein Versuch,
nochmal.
Nichts in den H�nden -
au�er Leben.

Welches Leben?

Trotzdem.

---
;-)
 
von Aldonza, 09:25, 25.08.2002
 
 
Titel Friederich �ber Selbstmord
Man muss gehen lernen, um in der Gegenwart zu leben. Und da die Gegenwart unsicher geworden ist, hat man deshalb auch h�ufiger den Eindruck, nun ist es Zeit, endg�ltig zu gehen. Aber das tut man dann doch nicht, vor allem wegen der Tr�nen der anderen. Wie sagte es Heiner M�ller: "Ich habe es gut, ich muss nicht zu meiner Beerdigung gehen." Deshalb: Ein in Gedanken vollzogener Selbstmord hilft so �ber manches Tal hinweg. Der K�rper will eigentlich nicht sterben. Der Geist, der verletzte, zwingt ihn dazu. Ich finde, dass das Thema ernst genommen werden muss, auch in seiner therapeutischen Dimension. Denn schliesslich entscheiden sich in Deutschland allein mehr als 10.000 Menschen, dorthin zu gehen, wo es kein Zur�ck gibt.
Und man muss diese Tatsache politisieren: Es sind die Guten, die gehen, die zivilisiert gehen, so schrecklich zivilisiert, dass man sie glatt ignorieren kann. So sind die Toten des Autowahnsinns, gerade wenn sie noch andere mit in den Tod genommen haben, Dauerthema. Aber die Selbstm�rder - sie haben keine Lobby. Ich bin mit dem Thema analytisch noch nicht fertig, um es hier gleich herauszustreichen. Aber eine Diskussion, vielleicht weniger auf Bergs Verkehrsseite, sondern schon eher gesellschaftlich, ist angesagt. Sch�n, dass man in diesem informellen Kontext einfach auch einmal einen angedachten Gedanken in einer virtuellen �ffentlichkeit kommunizieren kann.

Einen Handedruck zum Abschied, unbekanntermassen
 
von Name Capar David Friedrich, 04:02, 25.08.2002
 
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