26.mai

On 01/06/2012 by Frau Berg

Neue Site, neues Buch. Das Leseexemplar liegt in der Küche, und erwartet überbordende Gefühle. Die kann ich gerade nicht abliefern. Man liefert heute Gefühle ab, und Darstellungen und ich kann das nicht gut, ich bin zu verklemmt, ich freue mich, dass der Verlag mir ein Leseexemplar spendiert hat. Das kostet irgendwie extra, so genau will ich es nicht wissen. Leseexemplar heisst-Kritiker sind eventuell ein wenig milder, Mansukripte mag keiner lesen, würde ich auch nicht wollen, Blätter die einem aus der Hand fallen, über den Boden wehen, und die Katze. Lassen sie uns nicht über Katzen reden. Das Buch will Gefühle abgeliefert bekommen, und die kann ich nicht herstellen. Da ist die angst vor. Zwei Jahre schreiben, denken ,im Bett sitzen, mich freuen, dass ich im Bett sitzen kann, nicht raus muss, nirgendwohin, im Pyjama verrotten, eine Welt aus Bettwäsche und Toto. Toto heisst der Mensch im Buch, den ich mag, und nun ist er weg, liegt auf dem Tisch und will abgeliefert bekommen. Ein fertiges Buch meint: Schlusss mit lustig, jetzt wird bezahlt. Jetzt muss verkauft werden, abverkauf, Regalnasen, Pappaufsteller, Buchhandelskrise, die es gar nicht gibt, Krimis laufen doch super. Die Welt wartet auf nichts, auf mich nicht, Toto nicht, die Welt ist satt und braucht nichts mehr, jetzt muss ich sie davon überzeugen, dass sie genau dieses Buch braucht, damit ich im Anschluss wieder ins Bett kann.

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