Gedicht zum Sonntag

On 07/10/2012 by Frau Berg

Sie sehen hier den Alfred Meier

hat jeden Tag die gleiche Leier:

Er steht um 8 in seinem Laden.

verkauft an Angler alte Maden.

Nach Hause geht er in der Nacht-

dort wird noch schnell ein Brot gemacht.

Das isst er auf und schaut gen Himmel

und denkt sich-hab ich einen Fimmel.

Die Arbeit mach ich um zu leben

doch Leben kann’s so keines geben

Und müde liegt der Meier dann

schaut in der Nacht die Tränen an,

die aus seinen Augen fallen

und kann auch leise nur noch lallen-

lieber Gott ich bitt dich sehr

gib mir schnell mehr Freizeit her.

Der Gott ist grade Urlaub machen

und kümmert sich um andre Sachen-

Tieftraurig schläft der Meier ein

im Traum da kann er ein Playboy sein.

Dann wacht er auf und es ist grau

dem Meier wird schon morgens flau.

Doch am Wochenende dann,

wenn der Meier leben kann-

liegt er im Bett und ihm ist kalt

er spürt-nun wird er langsam alt.

Kann sich kein anderes Leben denken

und prüft an Haken sich zu henken.,

er läuft um Häuserblocks herum,

das wird ihm auch recht flott zu dumm.

Er freut sich auf den Montag dann

wo er zu seinen Maden kann.

Dann kommt der Höhepunkt im Jahr

Herr Meier reist nach Sansibar.

Liegt dort im Bett und schwimmt im Meer

das langweilt ihn doch furchtbar sehr.

So wird der Meier immer älter

die Raucherbeine immer kälter.

Eines Tages ist er tot

mit ihm vorbei die ganze Not.

In seiner Wohnung findet man

sehr viele Fotos irgendwann

da ist der Meier drauf zu sehn

beim um die Häuserblocks drumgehn,

beim baden in diversen Meeren,

beim gähnen in so vielen Sphären.

Die Fotos landen auf dem Müll-

der Meier liegt auch endlich stüll

verwest recht fein und ihm ist klar

das Leben nur ein Irrtum war.

 

 

 

 

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