Gedicht zum Sonntag
Sie sehen hier den Alfred Meier
hat jeden Tag die gleiche Leier:
Er steht um 8 in seinem Laden.
verkauft an Angler alte Maden.
Nach Hause geht er in der Nacht-
dort wird noch schnell ein Brot gemacht.
Das isst er auf und schaut gen Himmel
und denkt sich-hab ich einen Fimmel.
Die Arbeit mach ich um zu leben
doch Leben kann’s so keines geben
Und müde liegt der Meier dann
schaut in der Nacht die Tränen an,
die aus seinen Augen fallen
und kann auch leise nur noch lallen-
lieber Gott ich bitt dich sehr
gib mir schnell mehr Freizeit her.
Der Gott ist grade Urlaub machen
und kümmert sich um andre Sachen-
Tieftraurig schläft der Meier ein
im Traum da kann er ein Playboy sein.
Dann wacht er auf und es ist grau
dem Meier wird schon morgens flau.
Doch am Wochenende dann,
wenn der Meier leben kann-
liegt er im Bett und ihm ist kalt
er spürt-nun wird er langsam alt.
Kann sich kein anderes Leben denken
und prüft an Haken sich zu henken.,
er läuft um Häuserblocks herum,
das wird ihm auch recht flott zu dumm.
Er freut sich auf den Montag dann
wo er zu seinen Maden kann.
Dann kommt der Höhepunkt im Jahr
Herr Meier reist nach Sansibar.
Liegt dort im Bett und schwimmt im Meer
das langweilt ihn doch furchtbar sehr.
So wird der Meier immer älter
die Raucherbeine immer kälter.
Eines Tages ist er tot
mit ihm vorbei die ganze Not.
In seiner Wohnung findet man
sehr viele Fotos irgendwann
da ist der Meier drauf zu sehn
beim um die Häuserblocks drumgehn,
beim baden in diversen Meeren,
beim gähnen in so vielen Sphären.
Die Fotos landen auf dem Müll-
der Meier liegt auch endlich stüll
verwest recht fein und ihm ist klar
das Leben nur ein Irrtum war.